Über die TING HÖFE wird in der aktuellen Ausgabe 01.2013 im Fachmagazin für die Wohnungswirtschaft we (werte entwickeln) im Artikel „Es tut sich nichts“ (S. 6 ff) berichtet:
Wir werden immer älter. Das ist nicht neu. Im Jahr 2060 wird jeder siebte Einwohner Deutschlands über 80 Jahre alt sein. Auch das ist bekannt. Doch welchen Umbruch das für die Gesellschaft bedeutet, ist trotz zahlreicher Kongresse über den demografischen Wandel noch nicht wirklich in den Köpfen angekommen. Auch die Wohnungswirtschaft steht erst am Anfang. Die Branche ist noch zu sehr in der Gegenwart verhaftet, kritisiert die Wissenschaft. Einzelne Projekte verdeutlichen allerdings, dass die ersten Pioniere bereits an Wohnkonzepten feilen. Die Krux ist: Trotz der fortschreitenden Individualisierung der Gesellschaft bedarf es Lösungen, die für möglichst viele passen.
Für Ingrid Gaupp besteht die Zukunft aus einem kreisrunden Gebäude. Ting Höfe heißt das Projekt, das nach Überzeugung Gaupps und ihrer Mitstreiter die passende Antwort auf den Alterungsprozess der Gesellschaft gibt: Angelehnt an die Rundhäuser des chinesischen Hakka-Volkes, sollen die Ting Höfe älteren Menschen eine Heimat bieten und gleichzeitig ihre Aktivität fördern. Denn in den Ting Höfen soll es nicht nur 150 barrierefreie Wohnungen geben, sondern auch ein Schwitzhaus, gastronomische Angebote, ein Gästehaus und Ateliers, die von den Bewohnern selbst betrieben werden. „Die Idee ist“, sagt Projektinitiatorin Gaupp, „dass die Bewohner bereit sind, sich mithilfe der angebotenen Sport- und Arbeitsplätze körperlich und geistig fit zu halten und sich bei Bedarf auch um ihre Nachbarn zu kümmern.“
Die Überzeugung, dass neue Wohnformen für das Alter erforderlich sind, teilt Ingrid Gaupp mit zahlreichen anderen Fachleuten und Betroffenen. Denn die Gesellschaft macht einen dramatischen Wandel durch. Nicht nur, dass immer weniger Menschen in Deutschland leben werden – laut einer Prognose des Statistischen Bundesamtes wird die Einwohnerzahl von heute rund 82 Millionen bis 2060 auf 65 bis 70 Millionen zurückgehen. Nein, auch die Altersstruktur wird sich stark verändern: 2060 wird jeder dritte Mensch in Deutschland älter als 65 sein, jeder siebte wird sogar schon den 80. Geburtstag gefeiert haben. „Demografischer Wandel“ lautet das Schlagwort, das mittlerweile fast jeder Politiker im Munde führt. […]
Oder liegt die Zukunft doch in ganz anderen Wohnformen wie Ingrid Gaupps Ting Höfen? Noch ist ihr Senioren-Rundling eine Vision, für die die Initiatorin weitere Unterstützer sucht. Aber immerhin hat sie bereits ein geeignetes Grundstück im Norden Berlins in Aussicht. Die Verwirklichung werde auf jeden Fall kommen, ist Gaupp überzeugt. „Das Interesse an gemeinschaftlichem Wohnen ist riesengroß.“
Hier finden Sie den vollständigen Artikel und das Heft zum Nachlesen:
http://www.sto.de/webdocs/0101/ebook/sto_de/we_1_2013/flash.html#/6/